
Rektusdiastase oder Bauchwanddysfunktion – was ist der Unterschied?
Aug. 6
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Viele Frauen spüren nach der Schwangerschaft: Der Bauch fühlt sich anders an als vorher. Er wirkt weich, instabil oder wölbt sich komisch nach außen. Schnell fällt der Begriff Rektusdiastase – aber oft steckt mehr dahinter. Denn nicht jeder instabile Bauch ist automatisch eine klassische Rektusdiastase. Manchmal handelt es sich um eine sogenannte Bauchwanddysfunktion.
Doch was ist was? Und warum ist es wichtig, den Unterschied zu kennen, wenn es um die richtige Therapie oder das passende Training geht?
Was ist eine Rektusdiastase?
Die Rektusdiastase ist eine Trennung der geraden Bauchmuskeln entlang der Linea alba – dem Bindegewebsstrang in der Mitte des Bauches. Während der Schwangerschaft ist diese Trennung (bis zu einem gewissen Grad) ganz natürlich, weil der wachsende Bauch Raum braucht.
Bleibt diese Lücke jedoch nach der Geburt bestehen, kann sie z. B. zu Bauchwölbungen, einem Gefühl von Instabilität, Rückenschmerzen, Beckenbodenproblemen, etc. führen. Die Rektusdiastase wird allein über den Abstand der geraden Bauchmuskeln zueinander definiert – laut Definition spricht man ab 3,4 cm von einer Rektusdiastase.
Was ist eine Bauchwanddysfunktion?
Im Gegensatz zur Rektusdiastase, die sich rein über den Abstand der geraden Bauchmuskeln definiert, geht es bei der Bauchwanddysfunktion um ein funktionelles Problem: Die Bauchwand arbeitet nicht mehr wie vorgesehen, selbst wenn der Muskelspalt bereits weitgehend geschlossen ist.
Die tieferliegenden Schichten und das Fasziensystem reagieren nicht zuverlässig auf Belastung, die Muskulatur lässt sich nur schwer aktivieren und der Körper schafft es nicht, den Rumpf in Bewegung oder unter Druck ausreichend zu stabilisieren.
Eine solche Störung kann durch eine Schwangerschaft entstehen, aber auch Narbengewebe nach Operationen, ein Kaiserschnitt oder ungünstige Atemgewohnheiten können die Ursache sein. Die Folge: Eine unausgeglichene Druckverteilung im Bauchraum, die sich negativ auf Haltung, Atmung, den Rücken und den Beckenboden auswirken kann.

Das sogenannte "Doming" – ein pyramidenförmiger Hügel, der sich bei Crunch-Bewegungen oder Belastung in der Bauchmitte abzeichnet – ist ein typisches Anzeichen sowohl für eine Rektusdiastase als auch für eine Bauchwanddysfunktion.
Auch wenn sich die Symptome teilweise ähneln, ist nicht jede Rektusdiastase automatisch eine Bauchwanddysfunktion. Und umgekehrt gilt: Nicht jede Bauchwanddysfunktion geht mit einer Rektusdiastase einher.
Für eine gezielte und wirksame Unterstützung ist es daher wichtig, nicht nur den Abstand der geraden Bauchmuskeln zu betrachten, sondern auch die Funktion und das Zusammenspiel der gesamten Bauchwand mit einzubeziehen.
Beides – sowohl Rektusdiastase als auch Bauchwanddysfunktion – lässt sich in den meisten Fällen sehr gut konservativ behandeln. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist jedoch, genau zu wissen, was vorliegt, um die Therapie oder das Training entsprechend anzupassen.
Deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Wie arbeitet deine Bauchwand wirklich? Ist es „nur“ eine Rektusdiastase – oder steckt vielleicht mehr dahinter?
Ein fundierter Blick auf Funktion und Zusammenspiel deiner Körpermitte ist der Schlüssel für ein Training bzw. eine Therapie, das dich wirklich stärkt – von innen heraus. Denn nur wenn wir wissen, was genau aus dem Gleichgewicht geraten ist, können wir gezielt unterstützen, regenerieren und nachhaltig aufbauen.
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Dann melde dich gern bei mir – gemeinsam finden wir heraus, was dein Körper gerade braucht.

Über mich
Ich bin Okka Marie, postnatale Trainerin und Expertin für Rektusdiastase. Ich unterstütze Menschen dabei, ihre Rektusdiastase zu schließen, damit sie sich wohl, fit und stark in ihrer Haut fühlen. Gemeinsam arbeiten wir daran, dein Wohlbefinden und deine Fitness (nach der Schwangerschaft) zurückzugewinnen. Bei Fragen oder Interesse meldet euch gerne bei mir!